Erläuterungen zu den Retreats in Allmuthen von Lama Ngawang Tsultrim

Erklärungen von Lama Ngawang Tsultrim aus seinem Brief von 2022:

"Liebe Sangha,

 
mila2Ganz am Anfang, am 8. November 1998, als Tenga Rinpoche beschloss, Benchen Phuntsok Ling zu gründen, schrieb er an seine Schüler:
Die Absicht oder das Ziel, ein Zentrum zu kaufen ist, dass dort alle, die Zeit haben, einige Wochen oder Monate Retreat machen können und dass es im Sommer ein fester Platz für die Sommerkurse sein wird. Für die weitere Zukunft sind Kurse über allgemeine buddhistische Belehrungen und die persönliche Praxis geplant, die den stufenweisen Pfad der vier vorbereitenden Übungen, die Praxis der Entstehungs- und Vollendungsphase des Yidam (Kyerim/Dzogrim), die sechs Yogas von Naropa und den Weg von Mahamudra beinhalten werden.
Dadurch, dass dort Dharma praktiziert werden wird, wird es ein Platz von außergewöhnlichem Nutzen für einen selbst und andere sein.

Dies waren seine Worte, die er all seinen Schülern in einem Brief mitteilte, bevor er nach Nepal abreiste.

Und am Anfang des Sommerkurses 2020, in den Ratschlägen, die uns S.E. Sangye Nyenpa Rinpoche über WhatsApp gab, sagte er sehr deutlich, wir hätten großes Glück, viele Jahre im Dharma zu sein und viele kostbare Belehrungen und Einweihungen von hohen Lehrern erhalten zu haben. Wir hätten so viele Dharma Bücher gelesen - aber ohne Praxis können wir nicht Befreiung erlangen und so wäre jetzt wirklich die Zeit gekommen, so viel wie möglich zu praktizieren, Retreat zu machen und Erfahrungen zu sammeln.

Somit haben beide unserer Rinpoches den Rat und die Anweisung gegeben, dass wir alle so viel wie möglich Retreat machen sollen.

Im Allgemeinen ist es so, dass Lernen, Nachdenken und Meditieren für einen buddhistischen Praktizierenden unerlässlich sind. Von diesen drei ist die Meditation das wichtigste.
Ein Beispiel aus der Geschichte ist Buddha Shakyamuni, der sechs Jahre in der Einsamkeit praktizierte und dann Buddhaschaft erlangte.
Zeichnung von Tenga RinpocheIn der Vergangenheit ist die Verwirklichung aller indischen Yogis, Yoginis und Mahasiddhas daher gekommen, dass sie im Retreat praktiziert haben. Das Gleiche gilt für Tibet, wo auch alle Yogis, Yoginis und Mahasiddhas durch Meditation im Retreat Erleuchtung erlangten.
Besonders in unserer Kagyupa Linie, welche die Praxis Linie genannt wird, ist es überaus wichtig, im Retreat zu praktizieren.
Ohne Retreat ist es für uns sehr schwer, Erfahrungen zu machen. Daher sollten wir einmal jährlich, wenn möglich einen Monat oder wenigstens eine Woche im Retreat praktizieren. Das ist wirklich notwendig.
Für uns ist es am besten, Retreat in der Gruppe zu machen.

 

Im Sutra der zehn Räder von Kshitigarbha heißt es: Ich habe euch alle Methoden und tiefgründigen Belehrungen gegeben. Ihr seid nun in der Lage, darüber nachzudenken und müsst praktizieren. Wenn jemand nicht meditiert, sondern nur den Belehrungen zuhört, ist er wie ein Kranker, der gute Medizin bekommen, sie aber nicht eingenommen hat. Er wird nicht gesund werden, sondern weiterhin leiden.
Im Karma Klassifizierungssutra heißt es: Diejenigen, die im Retreat sitzen und Samadhi praktizieren, erlangen einen vielfach größeren Nutzen als jene, die Großzügigkeit üben, indem sie alle drei Bereiche der Lebewesen mit Gaben füllen. Daher ist es viel kraftvoller, sich eine Sitzung im Retreat in Leerheit zu üben, als das ganze Leben materielle Gaben zu opfern.
Im Sutra der zehn Räder von Kshitigarbha heißt es: Wenn man ein ganzes Zeitalter lang dem Dharma zuhört, das Dharma liest, das Dharma abschreibt, das Dharma lehrt, das Dharma rezitiert, ist das von großem Nutzen - aber ein Tag der ernsthaften Praxis im Retreat ist kraftvoller, um Verdienst anzusammeln.

Das sind die Gründe, warum es für uns so wichtig ist, im Retreat zu praktizieren.

Bevor man mit dem Retreat anfängt, ist es notwendig, dass man sein sonstiges Leben gut regelt und Vorkehrungen trifft, so dass man im Retreat nichts damit zu tun hat. Ebenso sollte man sich überlegen, was man alles an privaten Dingen in dieser Zeit benötigt. Wenn das Retreat anfängt, muss dies erledigt sein, so dass man davon frei ist und das Retreat nicht gestört wird.

Ich werde das Retreat leiten und anwesend sein, so dass man sich mit Fragen an mich wenden und ich Euch unterstützen kann.
Während des Retreats sind Fernsehen, Internet, Handy und Radio nicht erlaubt. Keine Drogen, kein Alkohol, kein Fleisch. Man kann auch nicht einkaufen gehen oder Kaffee trinken im Restaurant.
Natürlich kann es im Notfall erforderlich sein, aber ansonsten ist es nicht erlaubt, wegzufahren.
Wer dazu Zeit und Interesse hat, ist sehr herzlich willkommen.


Viele Tashi Deleg,
Lama Ngawang Tsultrim"

Termine siehe:    Retreats in 2024 -- Allmuthen